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Bäder in Nippes und Weiden erhalten!

DEMONSTRATION am Samstag den 17.9.2011, 13.00 Uhr, Rudolfplatz

Gemeinsam mit der Initiative „Bäder für Alle“, DLRG, Bürgernetzwerk Köln-West, Stadtschulpflegschaft Köln, Freie Wähler Köln, Die LINKE.Köln, Sozialistische Alternative u.a. rufen wir zur Demonstration am 17.9. auf.

„Deshalb wird auch das Hallenbad bleiben, wenn die Bürgerinnen und Bürger mir am 30.8. die Chance geben, dies zu tun.“ (Jürgen Roters, damaliger SPD-Kandidat, heute Oberbürgermeister, in einer E-Mail vom 23.7.2009, betreffend das Nippes-Bad).

Im Februar 2012 wollen Verwaltung, etablierte Parteien im Rat und die Bäder GmbH die Schwimmbäder in Nippes und Weiden schließen. Sie behaupten, durch den Ausbau des Stadion-Bades und die Eröffnung des Bades in der Lentstra­ße wäre Köln ausreichend mit Bädern versorgt. Die Fakten sprechen dagegen:

  • Köln würde lediglich über 91% der empfohlenen Wasserfläche verfügen
  • Nippes (110.000 Einwohner, Tendenz steigend) wäre der erste Stadtbezirk ohne Schwimmbad, da­durch sind die Strukturen von Vereinen und Initiati­ven gefährdet
  • Schon heute kommt es immer wieder zu Engpässen: In den Sommerferien 2011 sind in ganz Köln zeitwei­se nur fünf Hallenbäder für Besucher offen Laut Verwaltung können alle Vereine und Schulen aus Nip­pes und Weiden im Stadionbad, dem Lentpark und Chorwei­ler untergebracht werden. Fakt ist jedoch:
  • Der Bäderzielplan ist „auf Kante genäht“. Sobald mehr Menschen die Angebote nutzen wollen, passt das Konzept hinten und vorne nicht. Dabei gehen die Kölnbäder GmbH selbst davon aus, dass die Zahl der Nutzer steigen wird
  • Im Lentpark und im Stadionbad sind die Becken nur 2 m und nicht 3,50 m tief, nicht genug, um Tauchen zu üben. Es fehlen 3-m-Sprungtürme. Für die Ausbil­dung von Rettungsschwimmern sowie für Schulen und Vereinen sind diese Bäder daher nicht geeignet
  • Es gibt bis heute keine klare Aussage, wo das „Se­nioren-Gesundheitsschwimmen“ fortgesetzt werden kann
  • Für die Schulen in Weiden und Nippes wächst die Entfernung zu den Bädern. Statt zu Fuß müssten viele Kinder mit Bussen transportiert werden. Die Reisezeit steigt, die Schwimmzeit schrumpft, es ist absehbar, dass es zu verstärktem Ausfall von Schwimmunterricht kommen wird.
  • Durch die Unterbringung der Vereine und Schulen werden das Stadionhallenbad und der Lentpark gan­ze Tage für die Öffentlichkeit geschlossen; von Mon­tag bis Freitag sind fast durchgehend Bahnen durch Schulen und Vereine belegt
Laut Verwaltung ist die Schließung sozialverträglich, weil es Ersatzangebote gibt. Wir halten die Schließung für eine un­soziale Maßnahme. Köln würde sich davon verabschieden, wohnortnahe, gut erreichbare Bäder zu betreiben. Das trifft vor allem Seniorinnen und Senioren, Kinder und Jugendliche und junge Familien. Der Weg zu den neuen Bädern dauert länger und kostet mehr Geld. Die neuen Bäder sind Kombibäder, dort ist der Eintritt höher. Es trifft v.a. ärme­re Familien, für die der ohnehin teure Schwimmbad-Besuch unbezahlbar werden könnte.
Die Verwaltung sagt, der Weiterbetrieb von Nippes und Wei­den wäre zu teuer, nach Angaben der Bäder GmbH würde der Weiterbetrieb 2,7 Millionen Euro jährlich kosten. Das hört sich viel an. Doch um diese Zahl zu bewerten, sollte man wissen:
  • Öffentliche Bäder können nie kostendeckend betrie­ben werden, als Teil der Sport- und Gesundheitsin­frastruktur werden sie immer von der Kommune oder durch gewinnbringende kommunale Betriebe finan­ziert werden müssen
  • Im Rahmen der Kölnbäder GmbH sind 2,7 Mio. Euro eher „Peanuts“: Die Baukosten für die neuen Bäder Ossendorf, Stadion und Lentpark allein sind um 6,5 Mio. Euro gestiegen (Gesamtkosten: 59 Mio.). Das jährli­che Minus der Kölnbäder GmbH von ca. 19 Mio. Euro ist auch deswegen so hoch, weil mehrere Mil­lionen Zinsen zur Finanzierung der Baukosten aufge­bracht werden müssen
  • Die Verluste der Kölnbäder werden vom Mutterkon­zern Stadtwerke getragen. Dieser hat in 2011 ca. 200 Mio. Euro Gewinn gemacht und davon 80 Mio. Euro an die Stadt Köln gegeben, um Haushaltslöcher zu stopfen
  • Nichts ist so teuer wie eine Jugend, die nicht schwimmen und sich nicht sportlich betätigen kann. Das führt zu gesundheitlichen Schäden und riesigen Folgekosten
Es wäre also genug Geld vorhanden, um die Bäder weiterzu­betreiben. 2007 wurde die Schließung von Nippes und Wei­den schon einmal beschlossen. Damals wurde es unter Protest geschafft, dies zu verhindern. Das wollen wir auch dieses Mal erreichen, dieses Mal aber dauerhaft. Unterstützen Sie uns, kommen Sie zu unserer Demonstration.

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