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Konkrete Flüchtlingshilfe: Piraten-Antrag für Flüchtlings-App angenommen!

Im zuständigen Ausschuss (AVR) wurde heute unser Antrag für eine Digitale Hilfe-App für Flüchtlinge angenommen.(1) Die Stadtverwaltung ist nun am Zug und soll in den nächsten Wochen die Idee einer kostenlosen und unkomplizierten App prüfen, die ankommenden Flüchtlingen eine erste Orientierung in der Großstadt bietet.

Flüchtlinge, die vor kurzem nach Köln zugewiesen wurden, kennen sich in Köln natürlich zunächst einmal überhaupt nicht aus. Sie wissen nicht, wo sie Ansprechpartner und Hilfsangebote für ihre Anliegen finden können. Die Hilfe-App soll hier Abhilfe schaffen. Sie bietet mehrsprachig übersichtliche Informationen zu allen lokalen Anlaufstellen und Hilfsangeboten, die in Köln für Neuankömmlinge angeboten werden.

Wie schnell und einfach erste Orientierungshilfe sein kann, erklärt Thomas Hegenbarth, Sprecher der Piratengruppe: „Unsere kleine aber feine Idee mit der Flüchtlingsapp wurde heute im Ausschuss einstimmig von allen Parteien angenommen. In den Massenunterkünften haben die Mitarbeiter nicht genug Zeit, den Neuankömmlingen ein paar einfache Wege und Anlaufstellen zu zeigen. Zudem fehlt es in den Kölner Einrichtungen an Computerarbeitsplätzen oder Internetzugängen. Daher ist das Handy für die meisten Flüchtlinge, die einzige Möglichkeit an Infos zu kommen und z.B. Kontakt zu Verwandten und Freunden zu halten. Unsere Flüchtlings-App kann die fehlenden Computer- und Internetplätze nicht ersetzen. Aber die Erfahrungen, die die Stadt Witten mit einer vergleichbaren App (2) gemacht hat, zeigen, dass mit der App Flüchtlingen eine erste Orientierung vor Ort ermöglicht, Hemmschwellen abgebaut und Behördengänge erleichtert wird. Wir sind sehr froh, dass unsere guten Ideen in Köln Zustimmung erfahren und wir über die Parteigrenzen hinweg, Lösungen für die Alltagsprobleme aller Einwohner Kölns anbieten.“

Die App soll gezielt über die Möglichkeiten und Ansprechpartner in den Bereichen Arbeit, Qualifizierung, Sprachkurse, Bekleidung, Beratung, Gesundheit, Integration, Kinder und Jugendliche, Hausrat usw. Auskunft geben. Diese Informationen werden mehrsprachig und mit einer Kartenfunktion bereitgestellt.

(1) http://www.piratenpartei.koeln/wp-content/uploads/2016/03/Antrag-AVR-Digitale-Hilfe-App-f%C3%BCr-Fl%C3%BCchtlinge-26.01..pdf
http://www.piratenpartei.koeln/wp-content/uploads/2016/03/Mitteilung-der-Verwaltung-Informationsangebot-f%C3%BCr-Fl%C3%BCchtlinge-auf-Stadt-Koeln.de-App.pdf

(2) http://www.witten.de/fileadmin/user_upload/Bilder/ref02/PDF_2014-1/Broschuere_Fluechtlinge_.pdf

4 Kommentare zu “Konkrete Flüchtlingshilfe: Piraten-Antrag für Flüchtlings-App angenommen!

  1. Jochen Heistermann

    Finde ich eine tolle Idee und sehr konstruktiv! Wäre das möglich, dass man das allgemein auf Migranten ausdehnt? Es gibt ja viele Menschen, die nach Deutschland kommen, weil sie hier arbeiten wollen oder einen Deutschen geheiratet haben! Die kennen sich genauso wenig aus im Dschungel unserer Verwaltung.

  2. Horst Meyer

    Hallo zusammen,

    auch wenn ich dafür wahrscheinlich Kritik ernten werde, halte ich eine Flüchtlingsapp für nicht
    so geeignet Flüchtlingen bei Ihrer Ankunft weiterzuhelfen.
    Wie ist sichergestellt, dass die Flüchtlinge von dieser App erfahren?
    Woher weiß man ob auf den meist nicht so modernen Handys der Flüchtlinge die App auch läuft?
    Nein, ich fände es viel sinnvoller wenn in den Einrichtungen Computer ständen mit einem
    schnellen Internetanschluss, so dass die Flüchtlinge dort die Möglichkeit haben
    ins Internet zu kommen und dort könnte man dann ja eine Webapp bereitstellen.
    Es gibt dazu einen sehr guten Artikel bei Netzpolitik.org. Durch die Landesverratsaffäre
    sollte spätestens jetzt jeder wissen, was für gute Arbeit diese Journalisten leisten.
    Darum kann ich nur empfehlen diesen Artikel mal zu lesen: https://netzpolitik.org/2015/internet-fuer-asylsuchende-warum-dieses-wichtige-werkzeug-der-selbstbestimmung-meist-verwehrt-bleibt/
    Wer lieber einer „normalen“ Zeitung traut, kann ich den ähnlichen Artikel
    in der Süddeutschen empfehlen: http://jetzt.sueddeutsche.de/texte/anzeigen/593136/Internet-fuer-alle
    Ich hoffe durch diesen Artikel wird allen klar wie wichtig ein „richtiger“ Internetanschluss
    für Flüchtlinge ist. Und dieser sollte auch möglichst in der Einrichtung sein.
    Darum hat die App für mich noch einen negativen Effekt: Damit kann die Stadt Köln
    sich bei der Anfrage nach Internetanschlüsse für Flüchtlinge darauf rausreden,
    dass sie ja schon etwas getan hat: Flüchtlingsapps bereitgestellt.
    Hat eigentlich einer schon mal gefragt was die Flüchtlinge wollen?
    Chu Eben, der Mitbegründer vom Verein „Refugees Online“, der selbst Flüchtling
    war, sagt jedenfalls eindeutig, dass er so einen Internetanschluss stark vermisst hat,
    und setzt sich jetzt mit seinem Verein für Internetanschlüsse ein. Mich hat dies
    überzeugt und daher versuche ich mit meinem Engagement das Gleich in Köln zu tun.
    Ich hoffe nur ich kann mit meinem Beitrag noch mehr Unterstützer von der Idee überzeugen.

    Mit freundlichen Grüßen

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